Was passiert, wenn mal der Strom ausfällt? Nicht nur in der eigenen Wohnung / Haus, sondern beispielsweise in der ganzen Stadt?
Beispiel 13.09.2021 Dresden, da soll ein Folienballon für einen längeren Stromausfall gesorgt haben...
Wobei, wenn ein Folienballon wirklich von einer so hohen Spannung mit so viel Energie einen Kurzschluss verursacht,
dann wird von dem Ballon kaum noch etwas übrig bleiben.
Was passierte bei dem Stromausfall?
Abgesehen davon, dass man zB nicht mehr fernsehen konnte, ging auch kein Internet mehr und Mobilfunk war auch weg.
Ja, Überraschung, die meisten Mobilfunkmasten sind überhaupt nicht notstromgepuffert, wir haben schließlich die beste Stromversorgung aller Zeiten.
Und Notstrom / Batterie bzw. die Instandhaltung kost Geld. Also: Nein
Beispiel Hochwasser Ahrweiler
Stromausfall in Dresden war im Vergleich zum Hochwasser in Ahrweiler harmlos. Hier sind Menschen ums Leben gekommen und haben ihr Zuhause verloren.
Auch hier gab es keinen Strom und Mobilfunkmasten fielen aus. Wie soll man den Notruf anrufen, wenn man keine Verbindung zum Mobilnetzbetreiber hat?
Vorbereitung für Stromausfall bzw. Ausfall der Kommunikation
Das Beispiel Ahrweiler war ein sehr tragisches und hat uns gezeigt, dass bei uns eben nicht alles super organisiert ist
Dieser Artikel wird sich nicht damit beschäftigen, wie man sich vor Hochwasser schützt. Im Großen und Ganzen geht das z.B. mit Überflutungsflächen und Schutzwällen.
Aber individuell kann man sein Haus eher nicht davor Schützen, dass es weggespült wird. Und vor inkompetenten Politikern kann man sich nur mit der richtigen Wahl bei den Wahlen schützen - mehr oder weniger...
In diesem Artikel geht es also hauptsächlich um die Aufrechterhaltung der Kommunikation, wenn Mobilfunk und Festnetz - aus welchen Gründen auch immer - ausfallen.
Was ich daheim habe
Eines vorweg, dieser Abschnitt ist keine direkte Anleitung, da dies keineswegs für jeden machbar ist.
Diesen Teil überspringen? Weiter zur Empfehlung!
Grundsätzlich habe ich mich für den Aufbau einer 12V Insel Solaranlage entschieden. Folgende Fragen die dazu aufkommen:
Ich habe bei der Sanierung meiner Wohnung einfach schon mal einige zusätzliche Kabel verlegt, und zwar von den beiden Balkonen in das Zimmer,
in dem auch die Solarbatterie stehen würde. Denn es macht keinen Sinn eine Batterie den widrigen Bedingungen - sowohl im Sommer und erst recht im Winter - draußen auszusetzen.
Diese sind normale zweipolige Kabel (Gleichstrom) mit einem Querschnitt von 4mm², die an Solarpanels angeschlossen werden.
Warum 4mm²? Willst du schweißen oder eine elektrische Heizung betreiben?
Nun, so ähnlich wurde ich gefragt. Von jemanden der nicht der Unterschied zwischen 14V und 230V versteht. Ziehe ich 5A bei 230V, so habe ich 1150 Watt. Beeindruckend. Bei 14V sind es aber nur noch 70 Watt.
Nicht mehr so beeindruckend. Bei der Wahl des Querschnitts zählt nicht die Leistung (Watt) sondern die Stromstärke (Ampere). So fließt bei 14V nun mal ein relativ hoher Strom, auch wenn man "nur" 70 Watt zieht.
Das ist auch der Grund, weshalb diese Maßnahme nicht für jeden geeignet ist, sie erfolgt während einer Rennovierung / Sanierung. Wenn man gerade offene Decken hat,
hat man diverse Möglichkeiten, neue Kabel zu ziehen. Nicht nur Stromkabel, auch EDV Kabel lohnt es sich bei der Gelegenheit zu verlegen!
Außerdem habe ich von dem Zimmer mit der Solarbatterie auch in jedes Zimmer je ein Gleichstrom Kabel gezogen, sodass ich überall die Möglichkeit habe, Geräte an 12V anzuschließen
Es ist also alles im Arbeitszimmer zusammen geführt und die Technik im Schrank verstaut. Hier befindet sich eine 12V Solarbatterie, ein Laderegler und ein kleiner Kasten mit Autosicherungen.
Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine zyklenfeste Solarbatterie und keine gewöhnliche Autobatterie handelt!
Denn eine Autobatterie wird hauptsächlich zum Starten des Verbrennungsmotors genutzt. Sie gibt für einen kurzen Moment sehr viel Energie auf einmal ab und bekommt
unmittelbar danach wieder relativ viel Energie durch den Generator zugeführt. Diese Art von Batterien mögen es möglichst lange voll zu sein und vertragen es gar nicht,
wenn man ihnen die Energie bis zur letzten mAh entnimmt. Daher muss man eine zyklenfeste Batterie nehmen, die für Lade- und Entladezyklen, wie bei der Solaranwendung geeignet ist.
Dazu gibt es noch zwei Displays, das eine zeigt mir die Batteriespannung, das andere die Ladespannung (bzw. die Spannung die an den Solarmodulen anliegt) sowie Ladestrom an.
Zwar zeigt mir der Laderegler ungefähr an, wie der Status ist (Grün, Gelb, Rot), mit den Spannungs- und Stromanzeigen habe ich ein viel besseres Bild über die Lage.
Bei der Batteriespannung sehe ich, wie kritisch oder gut der Zustand ist. Die Anzeige der Stromstärke zeigt mir, welcher Strom gerade von den Solarmodulen kommt.
Die Anzeige der Solarmodulspannung zeigt mir, ob die Batterie voll ist. Denn wenn die Solarmodule volle Leistung bringen können, der Laderegler aber sagt
"Stopp! Die Batterie ist voll!", dreht der Laderegler den Strom runter und die Spannung an den Solarmodulen geht bis an die 20V hoch. Dann weiß ich, dass ich zusätzliche Verbraucher
dazuschalten sollte. Ich kann dann beispielsweise meinen Laptop oder eine Powerbank mit PowerDelivery (20 oder 30 Watt) schnell laden.
Warum nicht ein 24V System?
Das wäre auch eine Überlegung gewesen. Vorteil von 24V sind natürlich, dass man die doppelte Leistung bei gleicher Stromstärke übertragen kann.
Das bedeutet auch, bei gleichem Kabel Querschnitt mehr Leistung mit weniger Verlusten als bei 12V. ABER
- Auf der anderen Seite müssten die Solarpanels für 24V ausgelegt sein. Und das bedeutet, entweder ich schalte zwei identische Panels in Reihe
(1 Panel liefert bei Sonnenschein unbelastet unter 24V und das ist definitiv zu wenig), was aber nicht möglich ist, da für 2 Panels nebeneinander an einem Balkon kein Platz ist.
- Mit einem Step-Up-Converter könnte ich zwar die Spannung auf zB 28V bringen, aber dann hätte ich wieder durch die Umwandlung Verluste und zusätzliche Kosten
für einen für die Leistung entsprechend ausgelegten Step-Up-Converter.
- Ich müsste 2 identische Batterien in Reihe schalten
Und ein weiterer sehr wichtige Aspekt für 12V / gegen 24V ist:
Es gibt sehr viele Geräte die nativ mit 12V arbeiten. Ordentliche Kfz USB Ladegeräte können sowohl mit 12 als auch 24V betrieben werden (ja LKW und Busse haben 24V).
Für andere Dinge bräuchte man Step-Down-Converter auf 12V.
Folgende Geräte lassen sich damit wunderbar betreiben
- Alle Kfz USB Ladegeräte sowie generell alles was man über KfZ Spannung betreiben kann. Unter anderem auch:
- KfZ Laptop Ladegeräte (zB Universal Ladegeräte oder PowerDelivery)
- Generell auch alles was mit 5V funktioniert, wofür man lediglich ein Kfz USB Ladegerät benötigt. Das Anwendungsfeld geht über Telefone hinaus, beispielsweise funktionieren auch eine Wetterstation oder ein Ethernet-Switch mit 5V.
- TechniSat Receiver funktioniert mit 12V
- CB Funkgeräte die im Fahrzeug betrieben werden können, lassen sich auch hier mit 12V betreiben. Generell können CB Funkgeräte mit einer guten Antenne bei Stromausfall nützlich sein.
- Handfunkgeräte lassen sich auch entweder mit 12V oder über USB laden. Andere haben ggf. ein Akkupack mit mehreren AA Zellen
- Mein Ladegerät für AA / AAA Zellen (Akkus) funktioniert auch mit 12V. Somit kann man auch indirekt alles weitere, das mit diesen Zellen läuft, mit Solarstrom versorgen.
Warum habe ich Gleichstromkabel in jedes Zimmer gezogen?
Damit ich die Solarenergie überall dort verbrauchen kann, wo sie benötigt wird. So kann man beispielsweise
- im Wohnzimmer mit Kfz Ladegeräten, die auch Schnellladen (zB Power Delivery) können, das Telefon oder was auch immer über USB aufladbar ist, aufladen.
- Oder ich kann die TechniSat Box damit betreiben.
- Im Schlafzimmer wird der Wecker damit betrieben. Und natürlich kann ich auch hier über USB mein Telefon aufladen.
- Im Arbeitszimmer wird damit der Ethernet-Switch betrieben.
- Ich kann das CB Funkgerät damit betreiben, was bei einem Stromausfall nützlich sein kann.
- Außerdem kann ich die Handfunkgeräte ebenfalls mit 12V aufladen.
- Die FritzBox funktioniert auch mit 12V. Das hilft im Notfall zwar nicht wirklich weiter (da die Vermittlungsstelle dann auch stromlos ist), aber in guten Zeiten kann ich mit einer "solar betriebenen" Fritzbox auch Geld sparen
Was ich empfehle
Nun habe ich selbst ein relativ aufwändiges System mit einem seperaten 12V Netz, Batterie usw..
Diese Lösung ist nicht für jeden applikabel, aber wer sich für einen Stromausfall vorbereiten will und wenigstens etwas Energie daheim haben möchte, gibt es flexible Lösungen
Dabei kann man durchaus auch etwas Strom sparen. Es ist nicht im gleichen Umfang wie ich das für mich gemacht habe oder wie das jemand machen kann der gerade seine Immobilie saniert, aber immerhin etwas und im Verhältnis preisgünstig.
Was braucht man bei einem Stromausfall?
Bei Stromausfall braucht man Licht
Ja, die Lichtschalter funktionieren bei einem Stromausfall überhaupt nicht mehr wie man es gewohnt ist. Und an der Sicherung rum zu spielen bringt es auch nicht.
Ein Blick aus dem Fenster wird uns verraten ob die Nachbarn und die Straßenlaternen auch keinen Strom mehr haben. Dann müssen wir auf andere Dinge zurückgreifen:
Die wiederaufladbare "Nachttischlampe"
Ursprünglich hatte ich etwas Ähnliches beim Höffner geholt, was vom Material her etwas höherwertig war, jedoch der Akku aus irgendeinem Grund NICHT funktionierte.
Ich sah mir dann verschiedene solche Lichter und ihre Rezensionen an. Letztenendes bin ich zu dieser gekommen und habe diese auch bestellt:
Es ist eine aufladbare LED Lampe, die man in verschieden Farben leuchten lassen kann. Man kann sie auch dimmen, also Lichtstärke ändern.
Warum diese Lampe nicht nur für den Notfall sinnvoll ist, sondern auch im täglichen Leben gut eingesetzt werden kann:
Wie gesagt, als Nachttischlampe, nutze ich sie selbst nicht. Aber ich nutze sie um morgens, wenn es noch dunkel ist, mir überall Licht zu machen, ohne gleich das große grelle Licht einzuschalten.
Zudem kann man das dezente Licht sehr gut nutzen um die anderen Familienmitglieder nicht aufzuwecken.
Und wie gesagt, bis man richtig wach ist, kann man das dezente Licht nutzen und spart nebenher Strom, da man das große Licht an der Decke NICHT einschaltet.
Diese "Laterne" hat auf einer Seite auch einen nützlichen Henkel, sodass man sie entweder irgendwo aufhängen kann oder sie am Henkel durch die Wohnung / das Haus tragen.
Bei einem Stromausfall dient diese Laterne also auch als Lichtquelle für das eigene Zuhause. Da diese einen eingebauten 1800mAh Akku hat, ist sie absolut zu empfehlen.
Natürlich sollte man diese Lampe auch hin und wieder laden. Nicht, dass diese ausgerechnet DANN leer ist, wenn der Strom auch weg ist.
Und sollte es dennoch dazu kommen, dass der Strom genau dann ausfällt wenn die Lampe leer ist, sollte man etwas Energie vorrätig haben.
Wenn es kalt ist, braucht man auch Wärme
Die Wahrscheinlichkeit für einen Stromausfall ist im Winter am größten. Natürlich kann sowas auch durch verschiedene Umstände auch im Sommer passieren.
Da wir jedoch die "fossilen Energien" abbauen und alles mit Wind und Sonne abdecken wollen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns Energie bei einer Dunkelflaute fehlt, am größten.
Das bedeutet dann, wenn weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Ich schätze ein Brownout wäre da am wahrscheinlichsten. Denn bevor es zu einem echten Blackout kommt,
wird man Vorkehrungen treffen und Verbraucher nacheinander abschalten. So kann es eben durchaus vorkommen, dass man von einem Brownout betroffen sein wird.
Der Teelichtofen
Dazu braucht man natürlich noch Teelichter. Es werden allgemein die von Ikea empfohlen, da sie vom Preis-Leistungs-Verhältnis am Besten sind.
Und diese werden von der Firma KORONA CANDLES in Polen hergestellt. Das heißt, man kann alle Kerzen von diesem Hersteller empfehlen.
Dieser Teelichtofen braucht je nach Größe etwas Zeit um warm zu werden, ist dann aber heiß und strahlt Wärme ab. Natürlich kann man damit nicht die ganze Wohnung heizen,
aber im Notfall kann man damit den einen Raum, in dem man sich aufhält, gut beheizen und zumindestens eine angenehme Temperatur aufrechterhalten.
Wenn kein Strom da ist, braucht man Energie
Um seine Laterne, das Telefon oder Sonstiges aufzuladen, braucht man Energie. Am Besten nicht NUR eine Powerbank, sondern einen Stromspeicher UND eine Stromquelle.
Die Solar Stromquelle
Ein faltbares und mobiles Solarpanel. 50 Watt wäre so das Minimum das ich hier empfehlen würde. Ich selbst habe (wie oben erwähnt) mein Balkonkraftwerk mit nicht mobilen Solar Panels und insgesamt mehr Leistung.
Der Grund weshalb ich mindestens 50 Watt empfehle ist, dass man die 50 Watt nur unter optimalsten Bedingungen bekommt. Und dann kann man sagen "oh ja das ist relativ viel".
Aber wenn es bewölkt ist, dann sieht die Leistung schon ganz anders aus. So bringen diese 60 Watt Panels auch bei Bewölkung immerhin noch ETWAS, während kleinere Panels kaum noch etwas raus bekommen.
Warum ausgerechnet dieses faltbare Solarpanel?
Einerseits hat es einen 18V DC Ausgang mit dem man gut eine 12V Batterie laden könnte und zusätzlich hat es einen integrierten Ladecontroller bzw. USB mit PowerDelivery.
Und mit PD kann man seinen Stromspeicher laden, der ebenfalls PD unterstützt:
Der Stromspeicher
Der RoyPow! Eine relativ große PowerBank mit Schnellladefunktion.
Warum ausgerechnet DIESE PowerBank? Sie ist schließlich relativ teuer, es gibt günstigere...
Ja natürlich gibt es günstigere. Aber Dieser RoyPow hat:
- Eine hohe Kapazität von über 86Wh (das entspricht ca 23200 mAh verglichen mit einer normalen USB Powerbank)
-
Schnellladefunktion mit PowerDelivery (PD), sowohl beim Laden (mit USB C) als auch beim Versorgen (USB A oder C).
PowerDelivery mit bis zu 30 Watt Leistung
-
Die Schnellladefunktion ist auch deshalb wichtig, weil wenn der 60 Watt Solarpanel gerade 40 Watt bietet,
wäre es gut, diese 40 Watt auch anzunehmen. Kann die Powerbank nur 10 Watt, verschwendet man das Potential.
Wenn die Sonne gerade richtig gut auf den Panel scheint, sollte man am besten gleichzeitig noch eine weitere Powerbank laden.
- 2x 12V Ausgänge. Ein Zigarettenanzünderstecker / Kfz Stecker und eine Hohlbuchse. Es wird sogar ein Kabel mitgeliefert
Letzteres ist tatsächlich sehr wichtig, da nicht alle Geräte mit 5V USB arbeiten. Somit kann man auch 12V Geräte betreiben,
die mittels Hohlklinkenstecker angeschlossen werden. Und tatsächlich, dieser RoyPow liefert auch ein entsprechendes Kabel mit.
Was kann man damit betreiben?
Beispielsweise kann man daraus seine Handfunkgeräte laden. Oder man betreibt ein stationäres Funkgerät, welches mit 12V arbeitet.
Man könnte damit auch die FritzBox betreiben um zu sehen, ob man ein Signal bekommt...
(Ist der Strom jedoch zumindestens im gesamten Stadtteil weg, so kann man davon ausgehen, dass die FritzBox auch kein Signal bekommt)
ACHTUNG BEI 12V ANSCHLUSS!
Es gibt natürlich einige Geräte die mittels Hohlbuchse / Stecker angeschlossen werden und mit 12V funktionieren.
Die meisten funktionieren mit 12V und haben innen + und außen -. DAS IST ABER NICHT IMMER SO!
Darum ist es äußerst wichtig, dass man sich vorher vergewissert, dass das Gerät mit 12V und der entsprechenden Polarität arbeitet.
Manche Geräte haben eine vertauschte Polarität. D.h. Pluspol ist außen und innen ist Minus. Wenn man das falsch anschließt, kann man das Gerät beschädigen!
Es ist im übrigen nicht falsch auch andere Powerbanks zu haben, wenn man sowieso noch welche hat. Dabei sollten sie aber schon
wenigstens die 2A bringen bzw. aufnehmen, PowerDelivery wäre da natürlich noch besser. Hat man eine ältere Powerbank mit 1A, na ja immerhin etwas.
Wenn man es schon hat, sollte man es auch nutzen.
Von welchen Powerbanks ich ABRATE
Steckt euer Geld NICHT in Powerbanks "mit integrierter Solarzelle". Das ist nutzlos, wobei ich Powerbanks mit faltbarem Solarpanel noch irgendwo Ok finde. Aber solche die einfach nur eine Solarzelle hinten haben,
bringen kaum etwas. Zwar sieht es so aus, als würden sie bei Sonnenlicht geladen, doch die Leistung ist so niedrig, dass es ewig dauern würde, bis die PowerBank aufgeladen ist.
Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Problem ist:
Will man die Powerbank in der Sonne laden, muss sie in der Sonne sein. Sonne erzeugt Hitze. Und Hitze ist schlecht für den Ladevorgang.
Der Ladecontroller würde bei einer zu hohen Temperatur abschalten um die Powerbank zu schützen.
DAHER IST ES WICHTIG, DASS POWERBANK UND SOLARMODUL GETRENNT SIND - Solarmodul in der Sonne, Powerbank im Schatten!
Kommunikation untereinander
Wenn der Strom mindestens im gesamten Stadtteil ausfällt, hat man weder stationäres Internet (und damit auch kein Telefon),
noch mobiles Internet. Denn die allermeisten Mobilfunkmasten sind nicht notstromgepuffert, und wenn, dann nur für wenige Minuten.
Man könnte unter Umständen, wenn man seine Position erhöht (zB am Dachboden), die nächste Mobilfunkzelle erreichen, die noch mit Strom versorgt ist.
Dies gilt aber nur dann, wenn ein Stadtteil betroffen ist. Sind größere Bereiche vom Stromausfall betroffen, hilft auch das nicht.
Man sollte es aber in jedem Fall probieren, dann wüsste man zumindestens, dass noch irgendwo anders Strom ist und nicht das ganze Gebiet betroffen ist.
Thema Kommunikation und vor allen Dingen Funk ist relativ vielschichtig. Viele Leute reden viel über dieses Thema und empfehlen dies und das.
Hier geht es darum, dass man sich untereinander verständigen kann. Also einer geht raus, nimmt ein Funkgerät mit, der andere hat daheim das andere Funkgerät um Kontakt miteinander zu halten. Oder auch, wie man sich mit dem Nachbarn unterhalten kann.
Am häufigsten werden Baofeng Amateurfunkgeräte empfohlen, was ich ausdrücklich NICHT empfehlen würde. Zumindestens nicht für Laien die sich mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt haben.
Einerseits wurde ein Baofeng Gerät kürzlich verboten (man kann es also nicht mal kaufen) und andererseits sind es Amateurfunkgeräte.
Was ist das Problem mit Baofeng Amateurfunkgeräten
Ja, diese Geräte können hilfreich sein. Sie werden oft empfohlen weil sie viel können. Vor allen Dingen kann man mit diesen Dingern auf Frequenzen senden, auf denen man eigentlich überhaupt nichts verloren hat.
Sie KÖNNEN auch auf PMR und Freenet Frequenzen senden, aber dafür sind sie nicht zugelassen.
Ein wichtiger Punkt sei hier erwähnt. Man kann solche Amateurfunkgeräte zwar besitzen, man darf mit ihnen aber NICHT SENDEN.
Nein, auch auf den PMR Frequenzen darf man das nicht. Man würde sich also ein AmFu Gerät kaufen, welches man sonst überhaupt nicht nutzen kann, und quasi nur für den Notfall vorhält.
Und dann, wenn der Notfall eintritt? Was macht man dann? Ist das Gerät vorkonfiguriert? Oder schaltet man es dann ein und erhofft sich irgendetwas?
Amateurfunkgeräte sind für den Laien nicht so einfach zu bedienen
Also kauft man sich so ein Amateurfunkgerät ohne sich damit zu befassen und vor allen Dingen richtig zu programmieren, so hat man im Notfall ohnehin ein großes Problem.
Denn dann hat man keinen Zugriff auf Internet welches einem erklärt, wie man das ganze macht.
Also schaltet man es ein und landet vermutlich auf den vorprogrammierten Amateurfunkfrequenzen. Und dann?
Weiß man was ein Relay ist und wie man sein Funkgerät so einstellt, dass man damit kommunizieren kann?
Wohl kaum. Kommt man auf die Frequenz eines Relais, so wird man damit höchstwahrscheinlich die Kommunikation eher stören als irgendetwas sinnvolles damit zu erreichen.
Und diese Kommunikation kann, gerade im Krisenfall, für Funkamateure wichtig sein. Wenn man dann mit seinem Baofeng dazwischen geht, ohne zu wissen wie das richtig funktioniert, verursacht man nur Probleme und keine Kommunikation.
Was empfehle ich stattdessen?
Wie gesagt, es werden Amateurfunkgeräte empfohlen, viele geben noch eine Anleitung dazu, wie man diese Geräte so programmiert, dass man PMR Frequenzen drin hat.
Aber wozu das ganze? Es gibt Geräte die kann man ohne Amateurfunklizenz nutzen und sie haben PMR und Freenet von Haus aus drin.
Man kann diese Geräte JEDER ZEIT NUTZEN.
Das TeCom Duo C
Es ist prinzipiell ein modifiziertes Amateurfunkgerät, welches für den normalen Gebrauch auf Freenet und PMR Frequenzen (ohne Funkamateur Lizenz) zugelassen ist.
Wir sollten vielleicht in diesem Zusammenhang mal klären was "Freenet" und "PMR" eigentlich ist.
Was ist PMR (eigentlich PMR 446) ?
PMR steht für PortableMobileRadio. Die korrekte Bezeichnung ist eigentlich "PMR 446", denn "Portable Mobile Radio" kann auch ein Funkgerät bei der Feuerwehr oder im Betriebsfunk sein.
Nun sind PMR446 Geräte die Geräte, die man fast überall bekommt. ZB im Baumarkt im Zweierpack um auf der Baustelle miteinander zu kommunizieren. Sehr oft werden diese Geräte auch als
Kinderspielzeug verkauft, weshalb man auf diesen Geräten auch oft spielende Kinder hört.
Die "446" steht für 446 MHz, der Bereich in dem diese Geräte arbeiten. Nämlich 446,00 ~ 446,20. Zumindestens in Deutschland hat man 16 analoge Kanäle, der Rest der EU soll aber auch 16 Kanäle im PMR 446 bekommen.
Das TeCom Duo unterstützt jedenfalls 16 PMR446 Kanäle, und das ist ein Vorteil. Warum?
Nun, die meisten im Umlauf befindlichen PMR446 Geräte haben maximal 8 Kanäle. Im Krisenfall kann es durchaus sein, dass diese Kanäle überlaufen sind. Man kann dann auf die Kanäle 9-16 ausweichen.
Im Übrigen sei hier erwähnt, dass manche Geräte dem Anschein nach mehr als 8 Kanäle haben, In Wirklichkeit sind es aber nur 8 Frequenzen, wobei die Kanäle größer 8 einfach die selben sind, nur mit Subton.
Man müsste dann im Handbuch nachschlagen welcher Gerätekanal welcher Frequenz und Subton zugeordnet ist.
Subtöne sind, um es vereinfacht auszudrücken, nicht hörbare Töne die dazu führen, dass beim Empfänger die Rauschsperre auf geht, wenn dieser auf den selben Subton "hört".
Es ist also keinerlei Abhörschutz, man wird nur nicht von anderen Sendern "gestört", da jemand anderes keinen oder einen anderen Subton nutzt.
Wichtig zu wissen ist hierbei, dass ein Kanal, eine Frequenz nur EIN MAL belegt werden kann. Es gibt KEIN Duplex wie wir es vom Telefonieren gewohnt sind,
man muss erst warten bis der Kanal frei ist und kann dann erst sprechen.
Das nur der Vollständigkeit halber.
Was ist Freenet Funkanwendung?
Man sagt auch "149 MHz", denn in diesem Frequenzbereich arbeitet Freenet mit 6 analogen Kanälen. Hat in diesem Fall NICHTS mit der App "Freenet Funk" bzw. Mobilfunk (mit SIM Karte) zu tun.
Freenet ist eine Nationale Jedermannfunkanwendung die nur in Deutschland zugelassen ist. Im Nachbarland Polen ist auf den Frequenzen die Feuerwehr angesiedelt, das nur als Hinweis.
Warum ist Freenet 149 MHz so interessant und warum ist es gut es zu haben?
-
Die meisten Funkgeräte in deutschen Haushalten sind normale PMR Geräte. Das ist zwar gut für die Kommunikation zum Nachbar der zufälligerweise auch ein PMR Gerät hat,
sind die Kanäle jedoch überlaufen, so ist es gut, noch ein paar Kanäle "übrig" zu haben.
- Freenet Geräte sind eher bei den Semi-Professionellen Anwendern beliebt. Das sind Leute die beschäftigen sich zB schon mit Amateur- oder CB Funk.
Kann man solche Leute erreichen, ist es sogar besser, da sie durch ihr Wissen eher helfen können als der Nachbar der vielleicht
zum ersten Mal seit langem wieder sein PMR Gerät eingeschaltet hat
- Die Ausbreitungscharakteristiken sind im 2m Band (149 MHz) besser als im 70cm Band (446 MHz). Man kommt generell weiter.
- Für Freenet sind 1 Watt Sendeleistung (außer in Grenznähe) zugelassen, für PMR446 nur 0,5 Watt. Somit kommt man auch deswegen weiter als mit PMR446
Zurück zum Funkgerät
Wie schon erwähnt, kann das TeCom Duo C sowohl PMR446 als auch Freenet. Es ist ein relativ kleines und sehr handliches Gerät und die Antenne ist aus rechtlichen Gründen festgeklebt.
Natürlich, bei einem Amateurfunkgerät kann man die Antenne austauschen. Natürlich könnte man mit einer entsprechenden größeren Antenne eine noch höhere Reichweite erzielen,
aber auf dieses Thema wollen wir hier erst gar nicht eingehen.
Denn, wie schon gesagt, das ist so illegal. Und wir wollen ja auch etwas, das wir auch außerhalb eines Krisenfalls nutzen können.
So können wir das Gerät schon mal besorgen und sich damit befassen, schauen wie es funktioniert und welche Möglichkeiten man hat.
Und man kann mit dem TeCom Duo sogar ohne Krisenfall senden.
Die Antenne in dem TeCom Duo ist zwar nicht die allergrößte, hat aber trotzdem verhältnissmäßig gute Werte und verglichen mit anderen PMR446
Funkgeräten (die meist nur einen kleinen Stummel haben), doch ziemlich gut.
Was das TeCom Duo auch von anderen Geräten unterscheidet ist auch, dass es ein Display hat.
Viele günstigere Geräte haben nur einen Drehschalter für die Kanalwahl und einen Regler für die Lautstärke. Da geht nicht viel.
Was macht das TeCom Duo so besonders?
Wir haben hier schon einiges erwähnt was für den Kauf eines TeCom Duo spricht. Ich will das hier nochmal zusammenfassen:
- Es ist, im Gegensatz zu Baofeng oder anderen Amateurfunkgeräten für jedermann jederzeit zugelassen
- Dualband Funkgerät, welches auf Freenet (2m Band) 6 Kanäle und PMR446 (70cm Band) 16 Kanäle bietet.
- 1 Watt Sendeleistung auf dem 2m Band (Freenet)
- 16 PMR446 Kanäle anstatt nur 8 (im Vergleich zu den meisten anderen PMR446 Geräten)
- Relativ gute Antenne im Verhältnis zu den meisten anderen PMR446 Geräten
- Sehr handlich, ideal zum "einfach mitnehmen"
- Eingebautes FM Radio!
- Display mit verschiedenen Farbmöglichkeiten
- Dual Chanel - Man kann 2 unterschiedliche Kanäle gleichzeitig abhören
- Subtöne CTCSS und DCS
- Es ist möglich bei einer Aussendung auf einem Kanal nach einem Subton zu scannen (also zu prüfen welchen Subton der Sender gerade nutzt)
Das ist hilfreich, wenn man mit derjenigen Person in Kontakt treten will und diese nutzt einen Subton.
Denn wenn wir selbst ohne Subton senden und der andere für den Empfang einen Subton eingestellt hat,
wird die Rauschsperre bei ihm nicht aufgehen und er wird dich nicht hören.
Warum nicht CB Funk?
Ja, CB Funk wird heutzutage immernoch als Hobby genutzt. Da gibt es die Bergfunker die sich freuen, dass sie von 1000 Metern Höhe auf Kurzwelle
über 180km weit kommen. Manchmal sogar noch weiter.
Es gibt die LKW Fahrer die das CB Funkgerät von Haus aus im Fahrzeug verbaut haben, ob sie es an haben ist eine andere Frage.
Also warum nicht CB Funk?
Ja, durchaus, CB Funk hat seine Vorteile. Nachteil ist aber, dass diese Geräte deutlich größer sind, ja auch die Handfunkgeräte.
Diese eignen sich eher für eine Stationäre oder Mobile Anwendung. Darüber hinaus benötigt man wegen der größeren Wellenlänge auch
eine größere Antenne. 2,7 Meter normalerweise (durch entsprechende Methoden kann man die physikalische Länge kürzen oder bei
einem anderen Lambda Verhältnis auch noch größer machen, aber Antennen sollen jetzt mal nicht das Thema sein!).
CB Funk mit 80 Kanälen in Deutschland und Tschechien und 4 Watt Sendeleistung ist also grundsätzlich eine tolle Sache,
für den Anwendungsfall Kommunikation in Krisenfall eher weniger geeignet.
Alleine schon deshalb, weil mindestens ein Nachbar irgendwo in der Nähe ein PMR446 Funkgerät haben wird,
ein CB Funkgerät dagegen nicht. CB Funk macht auf lange Distanzen Sinn, nämlich wenn man Nachrichten von Berg zu Berg oder wenigstens
von Tal zu Berg und umgekehrt, übermitteln will.
Für Kommunikation über weitere Distanzen haben wir die Profis
Dieser Artikel befasst sich wie gesagt mit der lokalen Kommunikation.
Natürlich gibt es Mittel und Wege, wie jeder auch über größere Distanzen eine Verbindung aufbauen kann.
Sei es nun mittels CB, CB Relais, Freenet / PMR Repeater, oder eben auch Amateurfunkrelais.
Das erfordert aber mehr Wissen über Funk und wie Relais / Repeater funktionieren.
Hat man sich bisher nicht dafür interessiert, so wäre es JETZT interessant auszukundschaften, welche Häuser in der
Gegend größere oder ungewöhnliche Antennen auf dem Dach haben. Das könnte ein CB Funker sein oder ein Funkamateur.
Und die kommen mit ihrem Equipment deutlich weiter als wir mit dem Handfunkgerät.
Im Krisenfall sollte man also wissen wer so eine Funkanlage hat und sich mit ihm absprechen.
Er kann DICH mit dem Handfunkgerät auch z.B. auf einer Freenet Frequenz erreichen. Ihr könntet euch absprechen,
dass ihr euch auf einer Frequenz (und hier wäre Freenet das geeignetere Mittel) erreicht und er kann die
Kommunikation weiterleiten. Beispielsweise um Hilfe, Feuerwehr, Krankenwagen zu rufen.
Reichweite durch Repeater vergrößern
Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche Gateways für Freenet und PMR446.
Sie lauschen auf einem Kanal und leiten dann was sie empfangen über das Internet zu anderen Stationen.
Das ist zwar im täglichen Leben eine nette Spielerei aber im Krisenfall nutzt uns das ja nichts wenn das Internet sowieso nicht funktioniert.
Also kann man auf so genannte Papageien hoffen. Das sind Repeater, die alles was sie empfangen, nochmal wiedergeben.
Welchen Sinn sollte ein solcher Papagei haben? Ganz einfach, in der Regel sind diese Repeater auf einer erhöhten Position,
zB Dach eines Hauses oder im Optimalfall auf einem Berg.
Alles was dieser Repeater wieder aussendet, erreicht viel mehr Funkgeräte als man selbst unten in der Stadt.
Im Optimalfall sind diese Repeater sogar Solarbetrieben und funktionieren bei einem Stromausfall immernoch wunderbar.
Man muss nur wissen wo einer bei sich in der Gegend steht.
Für CB Funk gibt es sogar die Möglichkeit von Relais. Diese haben eine noch viel größere Reichweite und den Vorteil,
dass sie im Semi-Duplex arbeiten. Das bedeutet, das was sie auf Kanal 41 empfangen, senden sie zur gleichen Zeit auf Kanal 40 wieder aus.
Ganz ähnlich funktionieren die Amateurfunkrelais auch. Aber wie gesagt, wenn man nicht ganz genau weiß was man da tut, sollte man die Finger davon lassen.
Szenarien und Anwendung bei Stromausfall
Also nehmen wir nun an, man hat sich vorbereitet und der Strom fällt aus. In der Zwischenzeit hatte man...
- seine Powerbank mit den Solarpanels immer mal wieder bei gutem Sonnenschein aufgeladen
- Das Funkgerät steht bereit und man weiß auf welchem Kanal ein Repeater vorhanden ist. Denn man hat zuvor mal abends den Scanner laufen lassen oder sich auf funk.simdif.com (oder ähnliche Seiten) informiert
- Man weiß, wo in der näheren Gegend ein Funkamateur oder CB Funker mit großer Antenne auf dem Haus ist
- Man weiß wo der nächste Fluss / Bach / See ist für Brauchwasser (Toilettenspülung)
- Man hat immer genügend Vorrat an Wasser und Lebensmitteln
Je nach dem wie die Situation ist, kann man direkt mal zu demjenigen gehen, der die größere Funkanlage hat und sich mit ihm absprechen. Wenn es ein Funkamateur ist, so wird er vermutlich schon Vorkehrungen getroffen haben, wie er sich mit dem nächsten Notdienst absprechen kann, also beispielsweise bei der nächsten Feuerwache "seinen Funk" zur Verfügung gestellt (sodass er sich mit denen unterhalten kann) oder er kontaktiert sie direkt auf deren Frequenz. Ein CB Funker dagegen kann über die Region hinaus andere CB Funker erreichen.
Man spricht sich mit dem Nachbarn ab, fragt wer von denen ein Funkgerät hat. Ist es ein Mehrfamilienhaus, so erreicht derjenige, der im Dachgeschoss wohnt, eine viel höhere Reichweite. So kann man eine Funkkette / Vermittlung bilden. So zu sagen von Nachbar zu Nachbar, je nach dem wen man erreichen möchte.
Das soll es zu dem Thema erst mal gewesen sein. Falls mir noch etwas einfällt, werde ich es ergänzen. Falls EUCH etwas einfällt, haut es in den Kommentar rein